DAS TEAM DER KREATION
Ilka SCHÖNBEIN · Theater Meschugge
Künstlerische Leitung · Regie · Figurenbau
Weißt
du was? Dann tanze jetzt! ©
Marinette Delanné 2017
Die Darmstädterin Ilka Schönbein ließ sich in der eurythmischen Tanztechnik Rudolph Steiners ausbilden, die mehr noch als Kraft oder Technik die Verbindung zwischen Seele und Ausdruck fördert und anstrebt. Nachdem sie ihr Studium beim Stuttgarter Puppenspieler Albrecht Roser beendet hatte, war sie etwa zehn Jahre lang mit verschiedenen Tourneetheatern unterwegs, bevor sie ein eigenes, ihr Theater Meschugge gründete und mit eigenen Produktionen auf den Weg schickte.
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Marinette Delanné 2017
Metamorphosen wurde für die Straße geschrieben, um jede Art von Publikum anzusprechen. Später - ohne ihr Straßenspiel aufzugeben - war Ilka bereit, das Stück auch in Theatern aufzuführen und ihm dabei eine zweite Figur hinzuzufügen, zunächst dargestellt von Thomas Berg, ihrem deutschen Techniker, später von Alexandre Haslé, einem französischen Schauspieler, und schließlich von Mo Bunte, einer deutschen Puppenspielerin. Jedes Mal entwickelte Ilka eine neue Variante des Stückes, mir ihrer letzten Bühnenpartnerin sogar zwei. Die Masken und Kostüme veränderten sich im Laufe der Zeit, bestimmte Szenen und Figuren verschwanden, um Platz für immer neue zu machen.
Metamorphosen, später Metamorphosen der Metamorphosen, wurde so in fünf verschiedenen Versionen aufgeführt, die sich vom beißenden, typisch mitteleuropäischen Humor zu einer sehr schwarzseherischen, globalen Weltsicht entwickelten.
Ilkas Kunst besteht vor allem darin, ein Gleichgewicht unter ihren Ausdrucksmitteln herzustellen: Puppenspiel, Schauspiel und Tanz. Doch so viel sie auch spielt und auftritt – für Ilka sind ihre Stücke niemals fertig oder vollendet: sie lebt sie und sie leben mit ihr.
Der Froschkönig ( Le Roi Grenouille ) gab Ilka die Gelegenheit zum Kinder- und Jugendtheater zurückzukehren. Das Stück entstand im Mai 1998 in Koproduktion mit dem Théâtre d'Ivry Antoine Vitez und in Zusammenarbeit mit dem Conseil Général du Val de Marne, dem Théâtre National de Montpellier, dem Festival Mimos de Périgueux und dem Théâtre National des Jeunes Spectateurs de Montreuil. Der Froschkönig wurde in zwei Versionen aufgeführt, die erste mit Alexandre Haslé, die zweite mit Mo Bunte. 2005 wurde Der Froschkönig erneut aufgenommen (Roi Genouille III), diesmal mit den Darstellerinnen Simone Decloedt und Britta Arste, dem Akkordeonisten Rudi Meier und Christian Ilg (Countertenor),später Reiner Philip Kais (Countertenor).
Winterreise ( Le Voyage d'Hiver ) feierte im Herbst 2003 am Théâtre Gérard Philipe in Frouard (Lothringen) Premiere, in Zusammenarbeit mit ABC in Bar-Le- Duc, dem Théâtre Romain Rolland in Villejuif, Le Prisme in Saint-Quentin-en- Yvelines und dem Conseil Général du Val de Marne. Kurz darauf wurde das Stück beim Festival Mondial de la Marionnette in Charleville-Mézières aufgeführt, an der Manufacture in Nancy, am Nouveau Théâtre d'Angers CDN, am Théâtre de la Commune und an zahlreichen anderen Theatern in Frankreich und der Schweiz. Das Werk von Franz Schubert und Wilhelm Müller hat die Entstehung maßgeblich inspiriert. Die Regiearbeit wurde unterstützt durch Ute Hallaschka und Ilka Schönbein, die nicht nur alle Masken und Kostüme entwarf, sondern auch die Hauptrolle übernahm. Christian Ilg interpretierte die Schubert-Lieder und Rudi Meier entwickelte eine brillante Akkordeon-Version für das originale Schubert-Werk. Simone Decloedt assistierte in der Rolle einer Krähe. Die französischen Texte wurden zunächst aufgezeichnet und durch die Schauspielerinnen Paule d'Héria und Marie-Laure Crochant nach und nach auch auf der Bühne verkörpert. Obwohl das Stück sehr gut aufgenommen wurde, wagte sich Ilka schon zwei Wochen nach der Premiere an eine komplette Überarbeitung, in der sie die Interpretationen von Christian Ilg in Szene setze, der sich in seiner neuen Rolle auch gut zurechtfand. Jedes einzelne der von Ilka neu hinzugefügten Zwischenspiele, Glocken oder Jahrmarktsmusik brachte die Zuschauer wieder von der Musik in die persönliche Wirklichkeit dieser Reise ohne Ende zurück.
2005 arbeitete Ilka künstlerisch eng mit Mary Sharp zusammen und lud Nathalie Pagnac ein, mit auf die Winterreise zu gehen. Die Schauspielerin unterstützte den lyrischen Gesang, indem sie zeigte, wie sich Schmerz durch Verlust in Körper und Stimme ausdrückt.
Mein eigen Fleisch und Blut ( Chair de ma Chair ) entstand während eines Probenateliers am Théâtre Le Grand Parquet in Paris (18. Bezirk). Dieses Stück wurde produziert von Les Métamorphoses Singulières und koproduziert von ARCADI (Action Régionale pour la Création Artistique et la Diffusion en Ile-de-France), mit Unterstützung der Stadt Paris, des DRAC der Region Ile-de- France und der Verwaltung des 18. Pariser Bezirkes. Ilka wurde dabei inspiriert von dem Roman Warum das Kind in der Polenta kocht von Aglaja Veteranyi, einem Bericht voller Verzweiflung und zugleich berührend schöner Poesie über ein Zirkuskind, das - in Abscheu und Liebe an seine Mutter gefesselt - sein mißbrauchtes Leben beschreibt: der Schmerz bei Verlust, Einsamkeit, Raserei, Widerwärtiges, Entwurzelung... Ilka erarbeitete die Dramaturgie mit Mary Sharp und vertraute die Interpretation der französischen Texte Nathalie Pagnac an. Das Stück feierte Premiere beim Festival Mondial de Marionnettes in Charleville-Mézières. Um das jahrmarkt- und zirkushafte Moment zu verstärken, brachte Ilka eine dritte Schauspielerin mit ein: Bénédicte Holvoote, die sich auf italienisch einmischt. Das Stück wurde in vier verschiedenen Sprachen (französisch, spanisch, englisch und deutsch) und in ganz Europa aufgeführt: Spanien, Italien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland.
Die Alte und das Biest - für meinen Vater ( La Vieille et la Bête - à mon père) feierte im Oktober 2009 im Théâtre au bord de l’eau Vidy in Lausanne Premiere, weitere erste Aufführungen fanden im Februar 2010 im Grand Parquet in Paris statt. Es handelt vom kleinen Esel, vom Tod und Altern. Dies ist Ilkas erste Zusammenarbeit mit der Musikerin Alessandra Lupidi, mit der sie die musikalische Kreation und die Bühne teilt. Das Stück wurde bis Mai 2013 in einer Vielzahl von Städten aufgeführt: Forum de Meyrin, Festival Effervescence in Nevers, Théâtre Firmin Gémier d’Antony, Théâtre Romain Roland de Villejuif, L’espal au Mans, ABC Dijon, Festival du Théâtre Pan (Lugano), Les Contes Givrés in Saint Vallier, Champs de la Marionnettes in Saint Germain Les Arpajon, Théâtre de Morsang sur Orge, CDN d’Aubervilliers ; Théâtre de la Commune, L’Agora de Billère, Théâtre des 4 saisons in Gradignan, L’Astrobale von La Rochelle, Le Libournia in Libourne, Théâtre de L’Espace ; Scène Nationale de Besançon, Scène Nationale de Forbach, Centre Pablo Picasso d’Homécourt, ATP des Vosges à Epinal, La Maison du Théâtre d'Amiens, Le Safran d’Amiens, L’arche de Béthoncourt, Mainz, Festival Mondial de Charleville-Mézières, Cottbus, München, Potsdam, Berlin, La Comédie de Béthune, Saint Barthélémy d’Anjou, le strapontin in Pont Scorff, La paillette in Rennes, Stuttgart, Mannheim, Scène Nationale in Limoges, Les sept collines in Tulle, Cusset, Ramonville, Urrugne, Oloron Sainte Marie, L’agora in Billere, L’estive de Foix, Bergerac, Théâtre Edwige Feuillère in Vesoul, Figura Festival in Baden, Festival d'Offenburg, Espace Soutines de Lèves, Centre Culturel de Chef Boutonne, Le Carré – Les Colonnes de Blanquefort, La scène Nationale de Châteauroux, La Maison du Théâtre in Brest, La Merise in Trappes, Le Centre Malraux in Vandoeuvre-lès-Nancy, Le Centre de la Marionnette in Tournai, Le Théâtre National in Namur, Le Manège in Maubeuge, Festival Titirimundi (Ségovia, Burges, Valladolid, Madrid). Es wurde in einer deutschen, englischen, italienischen und spanischen Version aufgeführt.
Sinon je te mange… ( Sonst fress ich dich… ) wurde produziert von Theater Meschugge und le KSamka und koproduziert vom Théâtre de la Commune CDN d'Aubervilliers, Le Fracas - Centre Dramatique National de Montluçon - Région Auvergne und dem Théâtre de Villeneuve lès Maguelone, Scène Conventionnée en Languedoc-Roussillon. Ilka wurde inspiriert vom Märchen Der Wolf und die sieben Geißlein. Dies ist ihre zweite Produktion in Zusammenarbeit mit Alessandra Lupidi. Sie feierte im Herbst 2014 im Mouffetard théâtre des arts de la marionnette in Paris Premiere. Weitere erste Aufführungen fanden in Montluçon, Chinon und Villeneuve lès Maguelone statt. Danach zog sich Ilka Schönbein von der aktiven Bühnenzeit zurück und konzentrierte sich in den folgenden zwei Jahren auf Regiearbeit.
Ilka Schönbein arbeitet mit anderen Puppenspielerinnen zusammen und führt Regie. So entstand 2006 Der Wolf und die sieben Geißlein mit Kerstin Wiese (300 Vorstellungen), 2009 Wolfshunger ( Faim de Loup ) mit Laurie Cannac (330 Vorstellungen), das 2010 für den französischen Theaterpreis Molière für Junges Theater nominiert wurde, und 2013 Nicht Fisch noch Weib ( Queue de Poissonne ) ebenfalls mit Laurie Cannac.
Pauline DRÜNERT
Figurenspiel
Stroh zu Gold... @ Marinette Delanné 2017
Geboren 1982 in Bad Oldesloe (Deutschland)
Sie studierte Figurentheater an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, Abschluß 2015. Seit einigen Jahren, auch parallel zum Studium, ist sie freischaffend tätig als Figurenspielerin und Figurenbauerin, sowohl mit eigenen Stücken als auch in Kooperationen mit anderen.
Inszenierungen (Auswahl):2009 wirkte sie als Figurenbauerin und -spielerin mit an dem Animationsfilm Rabenjunge von Andrea Deppert, der u.a. auf der 61. Berlin-Biennale und im Rahmen des Trickfilmfestivals in Stuttgart gezeigt wurde. 2010 hatte ihr Bauchladentheaterstück Weiße Nacht Premiere, welches sie u.a. auf dem internationalen Figurentheaterfestival Erlangen, im Fitz,/Stuttgart, im Westflügel/Leipzig und im Rahmen des Backstreet-Festivals in Alexandria/ Ägypten spielte. 2011 war sie Teil der Inszenierung Ghostcity (Marius Kob, Mentorat: Nils Torpus), welche u.a. auf dem Treibstoff-Festival in Basel/Schweiz und auf dem Figurentheaterfestival Blickwechsel/Magdeburg gezeigt wurde. Zudem entstand in Kooperation mit den Stuttgarter Philharmonikern das Kinderkonzert Die Bremer Stadtmusikanten. 2012 entstand unter Regie von Joachim Fleischer das Figurentheaterstück Nebenarm des dahinströmenden Lebens, eine freie Bearbeitung des Hörspiels Under Milkwood von Dylan Thomas. 2013 wirkte sie, erneut in Kooperation mit den Stuttgarter Philharmonikern, mit an dem Kinderkonzert Peter und der Wolf.
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Im November 2016 hatte Odysseus, eine Kinderoper in Kooperation mit der Taschenoper Lübeck, dem Theater Lübeck und der Lautten Compagney Berlin (Regie: Sascha Mink), im Radialsystem Berlin Premiere.
Pauline Drünert und Etta Streicher begannen ihre Zusammenarbeit 2011 mit dem Stück Ob sie warten - ein observates Experiment (Regie: Stefan Wenzel). 2014 gründeten sie das Theater- und PerformanceEnsembleCrabs&Creatures und entwickelten die gemeinsame Produktion Spinnlein, Spinnlein an der Wand, ein Figurentheaterstück für Kinder und Erwachsene ab 5 Jahren unter derRegie von Ilka Schönbein, mit Live-Musik von Tina Speidel, welches 2015 im Fitz/Stuttgart Premiere hatte.
Eine weitere Zusammenarbeit mit Etta Streicher, das Projekt Rabe: Chronik eines Halunken unter Regie von Jonas Klinkenberg und Janne Weirup, wird im Januar 2017 im Westflügel/Leipzig erstmalig aufgeführt.
Alessandra LUPIDI
Mezzosopran · Komponistin · Instrumentalistin (Gitarre, Perkussion, Kontrabass, selbstgebaute Instrumente)
Stroh
zu Gold... @ Marinette Delanné 2017
Mein Abenteuer mit Ilka begann vor sieben Jahren mit der Produktion Die Alte und das Biest. Kurze Zeit später kreierten wir Sinon je te mange....
Sieben Jahre, in denen wir die Bühne, unsere Mahlzeiten, das Unterwegssein und die Touneen teilen. Sieben Jahre künstlerische Entdeckungsreisen und Bereicherung an ihrer Seite, sieben Jahre Musik- und Theaterabenteuer.
Alessandra
Lupidi begeistert sich sehr früh für die Bereiche Jazz, klassische
Musik und traditionelle spanische und italienische Musik. Sie singt
in verschiedenen Jazz-Formationen, Duos und Big Bands, bevorzugt
Vokalimprovisationen (Sunset, Bilboquet, Café Universel…). Mit
Christophe Le Hazif (vorher Christiane Eda-Pierre) bildet sie eine
lyrische Formation und ist
Mitglied in zahlreichen Opernchören (Châtelet, Opéra-Comique,
Opéra de Montpellier, Rennes, Angers...) Als Gesangssolistin
interpretiert sie Das Kind
in Kurt Weills „Der Jasager“ in der Regie von Ludovic Lagarde,
Candelas in „L’amour sorcier“, Version flamenca von Manuel de
Falla an der Oper von Rouen und Evreux unter der Leitung von Laurence
Equilbey. Als Ensemblemitglied im Acapella-Quartett Sanacore, das
europaweit auftritt, knüpft Alexandra Lupidi in traditionellem
Gesang und zeitgenössischen Werken an ihre italienischen Wurzeln an.
Außerdem ist sie Mitglied im Vokalquartett Les Lunettes unter der
künstlerischen Leitung von Ludovic Montet mit Improvisationen über
Bach, Juan del Encina, Schütz…
Stroh
zu Gold... @ Marinette Delanné 2017
Parallel dazu komponiert, singt und spielt sie für folgende Theaterkompanien: Arène-Théâtre, Courant d'Air, Balançoire, Théatre Itinérant de la Cabane, Retouramont... Außerdem stellt sie das Herzstück der Gruppe Alessandra Lupidi dar, die sie in Zusammenarbeit mit Franck Gervais ins Leben gerufen hat. Als Chorleiterin dirigiert sie den Chor Pablo Neruda in Bagnolet.
Sie komponiert ebenfalls die Musik zu Laurie Cannacs Nicht Fisch noch Weib (Regie Ilka Schönbein) und Laurie Cannacs neuer Produktion Blanche-Ebène.
Bei Ihrer Zusammenarbeit mit Ilka Schönbein in Die Alte und das Biest und Sinon je te mange... zeigt sie alle Farben ihrer stimmlichen und musikalischen Bandbreite.
Anja SCHIMANSKI
Regieassistenz · Lichtdesign
© Matthias Rücker
Ihre Begeisterung für Lichtdesign entdeckt sie im Jahr 2000 während ihres Trainings beim Women's Circus in Melbourne, Australien. Zurück in Deutschland arbeitet sie als Veranstaltungstechnikerin für Licht und Ton für die freie Theaterszene, auf Tanzfestivals und schließlich einige Jahre beim Gastspieltheater Rex in Wuppertal. 2009 absolviert sie die Prüfung zur Meisterin für Veranstaltungstechnik mit Fachrichtung Beleuchtung in Köln. Es folgen Engagements als Lichtdesignerin und Beleuchterin bei den Wuppertaler Bühnen und der Kammeroper Köln. Sie konzipiert Lichtinszenierungen für Schauspiel- und Figurentheaterproduktionen ( Jedem Chaos wohnt ein Zauber inne , Fundevogel , Theater Kranewit, Berlin), zeitgenössische Zirkusse (Tent'à Bulle), Konzerte ( Casa Mia , Sanacore, Paris) und Festivals im In- und Ausland. 2015 arbeitet sie als technische Leiterin für die Produktion Wings in my Heart des RIGOLO Swiss Nouveau Cirque in Winterthur. Seit 2016 mischt sie als Tontechnikerin Konzerte der Festivals Les Festivalières, Mont de Marsan, Frankreich und Wilhelmsburg 48h, Hamburg.
Ihre enge Zusammenarbeit mit Ilka Schönbein beginnt 2009. Sie konzipiert und realisiert das Lichtdesign für Die Alte und das Biest (2009), Aber der Wolf fand sie alle! (2012) und Sinon je te mange... (2014).